Senat beschließt Strategie Mobilitätswende

Der Rot-Grüne Senat hat heute die „Strategie Mobilitätswende” beschlossen.

Mobilitätswende soll in 10 Handlungsfeldern gefördert werden
Senat beschließt Strategie Mobilitätswende
28. November 2023 13:00 Uhr

Der Rot-Grüne Senat hat heute die „Strategie Mobilitätswende“ beschlossen. Das Papier ist das Ergebnis der Verkehrsentwicklungsplanung der vergangenen Jahre: In zehn Handlungsfeldern soll die Mobilitätswende in Hamburg weiter gefördert werden. Im Mobilitätsbeirat haben Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden den Prozess dabei beratend unterstützt. Die Öffentlichkeit hat sich beispielsweise im Rahmen eines Planspiels in die Entwicklung eingebracht.

Zentrales Ziel der Strategie Mobilitätswende ist es, bis 2030 80 Prozent der Wege über den Umweltverbund zu leisten – also zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV. Die Stadt kann bei diesem ehrgeizigen Ziel auf einen gesamtgesellschaftlichen Trend aufbauen, der bis ins Jahr 2000 zurückreicht und sich in den vergangenen drei Jahren nochmal beschleunigt hat. So hat sich der Kfz-Verkehr auf Hamburgs Stadtstraßen seit 2000 um rund 19 Prozent reduziert, obwohl Hamburgs Bevölkerung in dieser Zeit um 10 Prozent gewachsen ist. Der Radverkehr ist im gleichen Zeitraum dagegen um 120 Prozent angestiegen und der ÖPNV hat von 2000 bis 2019 um mehr als 60 Prozent zugelegt. Nach einer Corona-Delle ist er durch das Deutschlandticket zuletzt wieder auf dieses Rekordniveau angestiegen.

Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Die Mobilitätswende wird von den Menschen in unserer Stadt gelebt und das ist eine richtig gute Nachricht. Unsere Aufgabe ist es, diesen Prozess durch eine moderne und nachhaltige Verkehrspolitik zu unterstützen und zu beschleunigen. Zentrales Rückgrat der Mobilitätswende bleibt der ÖPNV und deshalb werden wir in den kommenden 20 Jahren 35 neue Bahnhöfe in Hamburg bauen, die U- und S-Bahnnetze erweitern und im ganzen Stadtgebiet den Hamburg-Takt anbieten: Binnen fünf Minuten sollen alle Hamburgerinnen und Hamburger von morgens bis abends ein öffentliches Verkehrsangebot erhalten. Dazu werden wir auch die on-demand-Angebote weiter ausbauen und mit dem ÖPNV verknüpfen. Mit dem Deutschlandticket sind wir bereits einen sehr wichtigen Schritt gegangen, um das Tarifsystem gerechter, einfacher und digitaler zu machen und um die Menschen in Hamburg deutlich zu entlasten. Zu guter Letzt werden wir die Qualität der Infrastruktur für den Fuß- und Radverkehr erhöhen und beispielsweise durch ein Netz der Radschnellwege ergänzen. All das wird dazu beitragen, dass wir unsere ehrgeizigen Klimaziele im Verkehr bis 2030 gemeinsam mit den Menschen erreichen und die Stadt dabei mobil halten.“

Der so genannte Modal Split, also die Anteile der verschiedenen Verkehrsformen am Gesamtaufkommen der Wege hat sich in den vergangenen Jahren ebenfalls in Richtung Mobilitätswende entwickelt. Wurden 2008 noch 39 Prozent der Wege mit dem privaten PKW erledigt, waren es 2022 nur noch 32 Prozent. Umgekehrt stieg der Umweltverbund trotz der Corona-Delle im Jahr ÖPNV 2022 auf 68 Prozent und soll bis 2030 auf 80 Prozent wachsen.

Die Strategie Mobilitätswende will dies in den folgenden Handlungsfeldern unterstützen
Mehr ÖPNV mit der Strategie Hamburg-Takt
Mehr regionale und überregionale Erreichbarkeit
Mehr Rad- und Fußverkehr
Flächen für den Umweltverbund
Mehr alternative Antriebe
Integrierte Stadt- und Verkehrsplanung
Mehr Lebensqualität in der Innenstadt und in den Quartieren
Optimierter Wirtschaftsverkehr
Digitale Mobilität
Kooperative Planungs- und Umsetzungsprozesse

Quelle:
https://www.hamburg.de/bvm/medien/17698518/2023-11-28-bvm-mobilitaetswende/ 

Weiterreichende Ansätze werden diskutiert. So in der Publikation des Umweltbundesamtes vom 26.09.22 Die Stadt für Morgen: Die Vision

Die Stadt für Morgen – Die Vision

Schadstofffreier und treibhausgasneutraler Verkehr
  • Der gesamte Stadtverkehr (Personen- und Güterverkehr) erfolgt treibhausgasneutral und (nahezu) emissionsfrei.
  • In den Innenstadtbereichen verkehren nur solche motorisierten Fahrzeuge, die elektrisch betrieben werden; Elektroautos sind kleiner und an die Nutzung in der Stadt angepasst. Der komplette ÖV ist elektrisch.
  • Erneuerbarer Strom treibt die Elektrofahrzeuge an.
  • Alle dem neuesten Stand der Wissenschaft entsprechenden Luftqualitätsgrenzwerte (NOx, Feinstaub, Ozon etc.) werden eingehalten.

Quelle:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/verkehr/nachhaltige-mobilitaet/die-stadt-fuer-morgen-die-vision#treibhausgasneutral

 

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